Der Bildhauer Ulrich Barnickel wurde am 6. April 1955 in Weimar geboren. Nach dem Abitur machte er zunächst eine Ausbildung zum Autoschlosser, danach zum Schmied, bevor er 1978 an der Burg Giebichenstein/Halle das Studium der Bildhauerei begann. 1984 schloss er das Studium als Dipl.-Bildhauer und Dipl.-Designer bei Prof. Irmtraud Ohme ab. An der Bauhaus Universität Weimar wurde er im Jahr 2007 zum Dr. phil. promoviert.
An der ehemaligen innerdeutschen Grenze am Point Alpha bei Geisa in der hessisch-thüringischen Rhön gelegen schuf Barnickel einen Skulpturenweg mit 14 Kreuzwegstationen als "Weg der Hoffnung", um an die friedliche Revolution von 1989 zu erinnern. Es wurde ein beeindruckender Ort der Besinnung und der Zuversicht.
"Die ungeschönte Materialität der Metallfiguren von Ulrich Barnickel wirkt zunächst verstörend. Arbeitsspuren, Schweißstellen oder die Korrosion des Materials werden sichtbar in die Gestaltung einbezogen. Der Künstler radikalisiert den Abstraktionsprozess des Figürlichen, indem er technoide Elemente und sensibel gestaltete Körperlichkeit verbindet. So gearbeitet erscheinen die Figuren ambivalent und widersprüchlich und provozieren den Betrachter zum Nachdenken."
Dr. Ingrid Maut, Kunstwissenschaftlerin, Erfurt
Ulrich Barnickel schuf in den Jahren 2008 bis 2010 aus der Modellreihe „Weg der Hoffnung“ Miniaturausgaben der Kreuzwegstationen. Die Norbert und Mechthild Kleinheyer Stiftung erwarb im Jahr 2012 die beiden Bronzeskulpturen der Kreuzwegstationen Nr. 2 und 3, “Veronica mit dem Schweißtuch“ oder “Mit-Leid“ und “Jesus empfängt das Kreuz“ oder “Unterdrückung“.
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