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Ersterwerbung der Kleinheyer-Stiftung

Der Dom zu Erfurt (Max Hauschild, 1838)
 

 

Der Dom zu Erfurt (Jost Heyder, 2007)

 

„Der Dom zu Erfurt“ von Max Hauschild

 

„Der Dom zu Erfurt“ von Jost Heyder

Der 1810 in Dresden geborene Maler Max Hauschild wollte ursprünglich gerne Architekt werden. Und so ist es wohl auch zu erklären, dass er bei zahlreichen Werken als Motiv markante Sakralbauten wählte, nicht zuletzt mehrfach den Erfurter Dom.

Mit der Innenansicht des Erfurter Domes von 1838, die die Kleinheyer-Stiftung im Jahre 2007 erworben hat und dem Angermuseum in Erfurt als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat, kann das städtische Kunstmuseum erstmals eines dieser Dombilder präsentieren. Die Wiedereröffnung des Erfurter Angermuseums ist für den 12. Juni 2010 geplant.

Immer wieder reiste Hauschild nach Italien, und immer wieder kehrte er nach Erfurt zurück. So ist es auch zu erklären, warum beispielsweise die Figuren im Bild in italienischer Tracht südländisch anmuten, warum das Licht im Dom „italienisch“ wirkt und warum der Altar anders als in der Realität nicht in barocker Pracht den Chorraum ausfüllt, sondern sich ganz dezent zurückhält und den Blick auf die prächtigen gotischen Chorfenster freilässt, ganz wie es der zeitgenössischen Auffassung entspricht.

Das Ölbild von Max Hauschild fügt sich ein in den sammlerischen Kontext der Domstücke, über die das Angermuseum verfügt, beispielsweise die bekannte Außenansicht von Hasenpflug, die den Dom von Osten aus gesehen zeigt.

 

Demgegenüber steht das Dombild des 1954 in Gera geborenen Malers Jost Heyder, eine in 2007 fertig gestellte Nordansicht der Domberg-Silhouette von der Festung aus gesehen, in einem spannenden Kontrast zu Hauschild. Das in Acryl auf Leinwand ausgeführte Bild reduziert sich auf die wesentlichen Konturen und kann in seiner Heraushebung geometrischer Formen den Einfluss beispielsweise von Feininger nicht verleugnen.

Mit diesem Kontrast, der den Dialog zwischen Kunstepochen und Stilrichtungen  herausfordert, konzentriert sich die Stiftung zunächst auf ein Motiv, eröffnet aber einen weiten Blick auf mögliche, mitunter sehr verschiedene Interpretationen des Themas.

Zugleich signalisieren diese Gegenpole gewissermaßen das Feld, mit dem sich die noch junge Stiftung in Zukunft befassen könnte.

     

Hier sehen Sie einige Bilder von der
Präsentation im Erfurter Angermuseum am 1. Mai 2009

 

 

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